Mashups für Kulturmarketing und Vermittlung?

Vor kurzen hatte ich bei einer Tagung der Gesellschaft für Geoinformatik einige Beispiel zeigen können, wie sich Mashups für Kulturvermittlung und Marketing einsetzten lassen. Die Vorteile, die in Mashups stecken liegen auf der Hand, jedoch wurde ich darauf hingewiesen, dass auch die Risiken und Probleme nicht ungenannt bleiben sollten. Dies konnte ich mangels Zeit leider nur am Rande (ausführlich dazu konnte ich mich auf einen Vortrag auf der MAI-Tagung vor zwei Jahren dazu äußern) und führe hier nochmals wichtige Vor- und Nachteile auf:

Zum einen gibt es bisher nur wenige APIs im Kulturbereich, da die meisten kulturellen Websites sind noch walled gardens sind, so dass der Austausch derzeit meist kompliziert ist. Wie meine in dem Vortrag genannten Beispiele zeigen müssen zum anderen viele Projekte im Kulturbereich erst eigene große Datenbanken aufbauen, um dann tatsächlich interessante Mashups erstellen zu können. Weitere Risiken können wie folgt skizziert werden:

  • Es besteht immer die Gefahr, dass die Anbieter offener APIs die Nutzungsbedingungen ändern oder den Dienst ganz einstellen, so dass die API für das eigene Mashup nicht mehr eingesetzt werden kann;
  • Es besteht ein Risiko, dass erfolgreiche und beliebte offene APIs nach einiger Zeit kostenpflichtig werden;
  • Es besteht eine Abhängigkeit vom „Zulieferer“: die Nutzung der Dienste auf fremden Servern (Ausfälle, Performance) oder plötzliche Änderungen (z. B. Werbung);
  • Mashups, die keinen eigenen Content einsetzten, können schnell nachgebaut werden oder vom API-Anbieter übernommen werden.

Vor allem der erste Punkt ist nicht zu unterschätzen. Trotzdem überwiegen die Vorteile, die sich in folgenden drei Punkten zusammenfassen lassen:

  • Mehrwert: Neue, größtenteils kostenlose Inhalte (Karten, Bilder, etc.) können geschickt „vermischt“ Mehrwert erzeugen;
  • Kostenersparnis: Die Nutzung vorhandener Applikationen (z. B. Geodaten/ Karten) spart hohe Eigenentwicklungskosten;
  • Neue Besucher: Die Verlinkung mit der „Mashup-Community“ kann neue Wege zu (neuen) Besuchern eröffnen.

Als Fazit lässt sich deshalb abschließend sagen: Auch wenn Mashups bestimmt nicht für jedes Projekt im Kulturbereich geeignet sind, gerade weil es für „kulturelle“ Websites noch wenig leicht zugängliche Quellen gibt, können sinnvoll eingesetzte Mashups einen Mehrwert schaffen, um die Webpräsentation von Museen zu erweitern und neue Benutzergruppen zu erreichen. Dass das Thema Mashup nicht nur ein kurzer „Hype“ ist, lässt die vor kurzem erschienene IT-Prognose der amerikanische Marktforschungsfirma Gartner erahnen. In dieser werden die IT-Trends vorgestellt, die höchstwahrscheinlich in den kommenden drei Jahren das Anwenderleben nachhaltig beeinflussen werden. Zu den wichtigsten zehn Trends für 2009 wird erstmals auch das Mashup-Konzept gezählt, speziell im professionellen Einsatz, den sogenannten „Enterprise Mashups“. Nach Gartner überwindet 2009 „das Mashup-Konzept […] im Unternehmens¬einsatz das Experimentierstadium“ und wird immer mehr zu Standard – ein weitere Grund, warum man auch im Kulturbetrieb die Entwicklung zumindest im Auge behalten sollte.

 

Vor kurzen hatte ich bei einer Tagung der Gesellschaft für Geoinformatik einige Beispiel zeigen können, wie sich Mashups für Kulturvermittlung und Marketing einsetzten lassen. Die Vorteile und Möglichkeiten in Mashups stecken liegen auf der Hand, jedoch wurde ich darauf hingewiesen, dass auch die Risiken und Probleme nicht ungenannt bleiben sollten. Dies hatte ich mangels Zeit leider nur am Rande (verweise aber auf einen Vortrag von 2008) und führe hier nochmals wichtige Vor- und Nachteile auf:

Zum einen gibt es bisher nur wenige APIs im Kulturbereich, da die meisten kulturellen Websites sind noch walled gardens sind, so dass der Austausch derzeit meist kompliziert ist. Wie die drei oben genannten Beispiele zeigen müssen zum anderen viele Projekte im Kulturbereich erst eigene große Datenbanken aufbauen, um dann tatsächlich interessante Mashups erstellen zu können. Weitere Risiken können wie folgt skizziert werden:

  • Es besteht immer die Gefahr, dass die Anbieter offener APIs die Nutzungsbedingungen ändern oder den Dienst ganz einstellen, so dass die API für das eigene Mashup nicht mehr eingesetzt werden kann;
  • Es besteht ein Risiko, dass erfolgreiche und beliebte offene APIs nach einiger Zeit kostenpflichtig werden;
  • Es besteht eine Abhängigkeit vom „Zulieferer“: die Nutzung der Dienste auf fremden Servern (Ausfälle, Performance) oder plötzliche Änderungen (z. B. Werbung);
  • Mashups, die keinen eigenen Content einsetzten, können schnell nachgebaut werden oder vom API-Anbieter übernommen werden.

Vor allem der erste Punkt ist nicht zu unterschätzen. Trotzdem überwiegen die Vorteile, die sich in folgenden drei Punkten zusammenfassen lassen:

·Mehrwert: Neue, größtenteils kostenlose Inhalte (Karten, Bilder, etc.) können geschickt „vermischt“ Mehrwert erzeugen;

·Kostenersparnis: Die Nutzung vorhandener Applikationen (z. B. Geodaten/ Karten) spart hohe Eigenentwicklungskosten;

·Neue Besucher: Die Verlinkung mit der „Mashup-Community“ kann neue Wege zu (neuen) Besuchern eröffnen.

Als Fazit lässt sich deshalb abschließend sagen: Auch wenn Mashups bestimmt nicht für jedes Projekt im Kulturbereich geeignet sind, gerade weil es für „kulturelle“ Websites noch wenig leicht zugängliche Quellen gibt, können sinnvoll eingesetzte Mashups einen Mehrwert schaffen, um die Webpräsentation von Museen zu erweitern und neue Benutzergruppen zu erreichen. Dass das Thema Mashup nicht nur ein kurzer „Hype“ ist, lässt die vor kurzem erschienene[1] IT-Prognose der amerikanische Marktforschungsfirma Gartner erahnen. In dieser werden die IT-Trends vorgestellt, die höchstwahrscheinlich in den kommenden drei Jahren das Anwenderleben nachhaltig beeinflussen werden. Zu den wichtigsten zehn Trends für 2009 wird erstmals auch das Mashup-Konzept gezählt, speziell im professionellen Einsatz, den sogenannten „Enterprise Mashups“. Nach Gartner überwindet 2009 „das Mashup-Konzept […] im Unternehmens­einsatz das Experimentierstadium“ und wird immer mehr zu Standard – ein weitere Grund, warum man auch im Kulturbetrieb die Entwicklung zumindest im Auge behalten sollte.

 


 

[1] zitiert nach Born, Achim: Durchgreifende Veränderung. IDC Prognose für 2009. In: i’x, Jg. 2008, Ausgabe 10, S. 44–45.

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